* Mit dem 30. Rheintaler Wirtschaftsforum verabschiedet sich dessen Gründer Reinhard Frei (68) vom operativen Geschäft des «Wifo». * Auf ihn folgt Karin Krawczyk (39) als Geschäftsführerin der Galledia Event AG. * Die beiden blicken im Interview zurück und in die Zukunft.
Was trieb Sie bei der Gründung vor 30 Jahren um?
Reinhard Frei: Die «Rhema» lag damals am Boden. Ich erstellte für den Verwaltungsrat ein neues Konzept. Ich wollte mehr als eine Wald-und-Wiesen-Messe. Mit meinem wirtschaftlichen Hintergrund hatte ich zwei Anlässe im Kopf. Einen für die «Gwerbler», der den Zusammenhalt gegen innen für die regionale Wirtschaft stärkt. Das war der Gwerblertag. Und etwas Grösseres, das nach aussen strahlt und das Rheintal besser positioniert. Deshalb wollte ich auch ein Wirtschaftsforum organisieren.
Zeichnete sich nach der ersten Ausgabe ab, dass sich das Wifo-Konzept bewähren wird?
Es kamen über 300 Teilnehmende, das Zelt war voll, die Referenten überzeugten. Nach der Premiere wussten meine Frau Ruth, die von Beginn an mitwirkte, und ich: Ja, das funktioniert. Aber 30 Jahre lang? So weit dachte ich nicht, das wäre vermessen gewesen.
Wie hat sich das Image des Wifo über die Jahre entwickelt?
In der Deutschschweiz war es eine der ersten Wirtschaftstagungen. Dass bekannte Referenten teilnehmen, sprach sich herum. Der ehemalige deutsche Ministerpräsident Erwin Teufel stand bereits bei der dritten Wifo-Ausgabe auf der Bühne. Das half, weitere Referierende mit Niveau zu verpflichten. Dazu zählen auch zahlreiche Bundesräte. Die Besucherinnen und Besucher kamen je länger, desto mehr nicht nur aus dem Rheintal. Das Verhältnis der einheimischen und auswärtigen Gäste steht heute bei 50 zu 50.
Die Stabsübergabe steht bevor. Sie übertragen die Wifo-Leitung an Karin Krawczyk.
Genau. Ich sagte mir schon, als ich in der Politik war, nach einer gewissen Zeit brauche es Veränderungen. Das eröffnet Chancen, etwas Neues zu gestalten. Das lebt in mir weiter.
Reinhard Frei war «Mister Wifo». Wie stellen Sie sich Ihre künftige Rolle als Gastgeberin vor?
Karin Krawczyk: Er ist Mister Wifo, keine Frage. Das hat man auch nach aussen gespürt. So hat er jeweils auch die Verabschiedung übernommen. Das lebt in mir weiter.. Das Wifo ist eigentlich eine Teamleistung. Meine Rolle ist es, die Menschen zusammenzubringen, die es braucht, um das Wirtschaftsforum auf die Beine zu stellen. Ich habe eine Art Verbindungsrolle, beschäftige mich aber auch damit, Ideen zu entwickeln, wo es künftig hingehen soll.
Das Wifo wird ab jetzt von Frauen gemacht, abgesehen vom Programm-Beirat mit Reinhard Frei als Präsident, in dem auch Männer sitzen. Frauen sind bei Referierenden und Gästen immer noch in der Minderheit. Wie liesse sich das ändern?
Es gibt viele gute Speakerinnen. Die Initiative in der Ostschweiz, «alphaberta» beispielsweise, will Frauen stärker sichtbar machen. Wenn es das Ziel ist, Frauen auf die Bühne zu bekommen, findet man sie auch! Beim Wifo gilt immer: content first – es ist der Inhalt, der zählt.
Es gibt mittlerweile einige Wirtschaftstagungen in der Region. Was sagt das über die Perspektiven des Rheintaler Wirtschaftsforums aus?
Veranstaltungen sind nach wie vor sehr gefragt. Das ist ein Ort der Begegnung, an dem Verbindungen aufgebaut werden können. Über bestimmte Themen kann man die Leute abholen. Der Markt wird sicher immer umkämpfter werden. Wichtig ist, die Themen aufzugreifen, die die Teilnehmenden wirklich interessieren, weil es eben viele Events gibt. Das gelingt dem Wifo, weil seit vielen Jahren hochkarätige Referierende verpflichtet werden konnten.
Was braucht es, damit auch künftig Unternehmensvertretende so zahlreich erscheinen?
Das Programm muss den Zeitgeist spiegeln. Ein gewisser Unterhaltungswert ist wichtig und eine gewisse Diversität, so dass sich das Publikum in der Breite angesprochen fühlt. Auch die Networking-Möglichkeiten müssen attraktiv sein. Unser Ziel ist es, dass mehr Frauen am Wifo teilnehmen, was nicht ganz leicht ist.
Das Interview mit Reinhard Frei führte Hildegard Bickel, das Interview mit Karin Krawczyk Andrea C. Plüss. Die vollständigen Interviews im «Rheintaler» finden Sie hier und hier.
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