* Die CSL Immobilien AG hat den Schweizer Büro- und Privat-Mietmarkt untersucht – er erwies sich 2024 als resilient. * Die Büromieten in der Agglomeration St.Gallen stiegen 2024. * Bei den Mieten für privates Wohnen zeigen ausgewählte Regionen in der Ostschweiz ebenfalls steigende Trends.
Auch wenn der St.Galler Büromarkt deutlich kleiner ist als derjenige anderer grosser Schweizer Wirtschaftszentren, darf er nicht unterschätzt werden. Derzeit befindet sich einiges im Umbruch. Im Unterschied zu anderen Schweizer Städten befinden sich in St.Gallen deutlich mehr Flächen am Markt, auch in zentralen Lagen. So vermietet etwa die Raiffeisenbank mehrere grössere Büroflächen in ihrem Gebäude direkt am «Roten Platz», also an einer Toplage. Und nur wenige Schritte davon entfernt sind über der ehemaligen Credit-Suisse-Filiale gegenüber dem Broderbrunnen ebenfalls für St.Galler Verhältnisse recht grosse Büroflächen an guter Lage auf dem Markt.
Zugenommen hat das Büroangebot auch ausserhalb des Stadtzentrums und in Gossau, wobei es wiederum zu beachten gilt, dass der Büromarkt in den Aussenquartieren noch kleiner ist als derjenige im Zentrum und sich daher wenige Flächen schnell stark auf die Zahlen auswirken können. Einzig im Osten der Stadt (inkl. «übriger Stadt» im Südosten) war ein Rückgang der ausgeschriebenen Büroflächen zu verzeichnen.
Der Ostschweizer Wohnmarkt
Die gesamtschweizerischen Trends waren 2024 auch im Ostschweizer Wohnungsmarkt zu beobachten. Die Mieten stiegen in mehreren Regionen im Vergleich zum Vorjahr. Die Nachfrage nach Mietwohnungen bleibt in der Ostschweiz hoch. Lokale Marktakteure sehen eine erhöhte Nachfrage in verschiedenen Regionen rund um die Stadt St.Gallen. Die Konsequenzen sind weiter steigende Mietpreise und ein tendenziell abnehmender Leerstand im Mietwohnungsbereich. Dennoch weist die Stadt St.Gallen eine leicht gestiegene Leerwohnungsziffer auf. Im restlichen Kanton hingegen sowie in den umliegenden Kantonen Thurgau und Appenzell Innerrhoden ging diese Kennzahl im Vorjahresvergleich zurück.
In der Stadt St.Gallen werden auf dem Areal Stadtsäge im August dieses Jahres rund 188 Mietwohnungen zum Bezug bereitstehen. Weitere 154 respektive 137 Wohneinheiten entstehen in der Überbauung Stephanshornweg sowie beim Wolfganghof.
Die Kaufpreise stiegen gleichzeitig in nahezu allen analysierten Gebieten der Region St.Gallen gegenüber 2023. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohneigentum in der Region befeuert diese Situation zusätzlich. Marktteilnehmer prognostizieren eine Fortsetzung des Preistrends, sollte die Nachfrage auf dem aktuellen Niveau bleiben. Im Segment Wohneigentum ist die Attraktivität der Region ungebrochen. Ein Indikator dafür sind die in vielen Teilgebieten gesunkenen Insertionsdauern.
Die Situation in der Schweiz
Auch der Gesamtschweizer Immobilienmarkt hat erneut seine Widerstandsfähigkeit unter Beweis gestellt. Trotz makroökonomischer Unsicherheiten und zunehmender regulatorischer Anforderungen führten die schrittweise Leitzinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu einer spürbaren Marktbelebung. Investoren reagierten flexibel, passten ihre Portfolios gezielt an und setzten verstärkt auf ESG-konforme Strategien.
Die Umfrage von CSL Immobilien unter Investoren zeigt, dass regulatorische Vorgaben, Zinsentwicklung und ESG-Kriterien weiterhin die zentralen Einflussfaktoren für Investitionsentscheidungen bleiben. Während einige Marktakteure zum Jahresbeginn 2024 noch zögerlich agierten, nahm die Marktaktivität ab der Jahresmitte deutlich zu. Besonders die Veräusserung nicht ESG-konformer Liegenschaften, strategische Zukäufe und Investitionen in Entwicklungsprojekte kurbelten den Markt an. Zusätzliche Wachstumsimpulse resultierten aus der gezielten Aufwertung von Portfolios.
Ausblick 2025: Moderates Wachstum
Für 2025 zeichnet sich ein moderates, aber solides Wachstum ab. Sinkende Zinsen und die anhaltend hohe Nachfrage nach Wohnraum werden den Markt positiv beeinflussen. Auch im Büromarkt bieten nachhaltige und flexible Konzepte Investoren neue Chancen. Thomas Walter, CEO von CSL Immobilien, erwartet ein deutlich regeres Transaktionsgeschäft.
Die ganze Studie als PDF gibt es hier.
* Rund 70 Teilnehmende trafen sich zum dritten «Barcamp St.Gallen». * In der Location «collektiv» am Marktplatz in St.Gallen wurde ein Themenmix aus Business, Gesellschaft und Personal Skills diskutiert. * Die Beiträge werden, wie an einer «Un-Conference» üblich, erst vor Ort vorgeschlagen und ins Programm aufgenommen.
* Der geplante Stellenabbau und der Wegfall des Holdingsitzes der Helvetia Versicherung macht Sorgen. * Befürchtet werden steuerliche Mindereinnahmen für die Stadt und den Kanton St.Gallen, doch das trifft nicht zu. * Andere Faktoren sind für die Ostschweiz und das Management grösser.
* Die beiden Versicherer Baloise und Helvetia verschmelzen zur «Helvetia Baloise». * Neuer einziger Hauptsitz wird Basel, St.Gallen bleibt ein wichtiger Standort. * Gegenüber «Business Class Ost» erklärte der Helvetia-CEO Fabian Rupprecht, es werde auch in St.Gallen zum Abbau unter den 1000 Stellen kommen, aber über Jahre verteilt und sozialverträglich.